"Alois Selker ganz persönlich": Alle Jahre wieder.../ Goldene Jahreszeit

Wenn der Sommer sich langsam verabschiedet, startet pramoleum‘s liebste Jahreszeit! Vor kurzem ist der Auftakt zur Kürbisernte 2019 gefallen und wir sind bereits mittendrin im Einholen unserer Prachtexemplare! Alle Jahre wieder, wenn ich die großen, runden Früchte vor mir am Feld liegen sehe, verspür ich tiefe Dankbarkeit und großen Stolz, denn hinter jedem Ölkürbis liegt ein langer Weg…

 

Denn der Startschuss für die Ernte fällt schon zwischen Mitte April und Mitte Mai – mit der Aussaat vom Kürbiskernsaatgut. Und zwar ist der richtige Zeitpunkt gekommen, wenn sich der Boden auf über 10 Grad Celsius erwärmt hat. 

 

Ab Ende Juni springen dann die Blüten auf, die Reihen beginnen sich zu schließen. Für die Bestäubung brauchen wir Insekten, vor allem Bienen und Hummeln. Übrigens ist der Ölkürbis einhäusig getrennt geschlechtlich. Das bedeutet: Auf einer Pflanze sind männliche und weibliche Blüten, aber nur letztere bilden einen Kürbis aus. 

 

Alle unsere pramoleum-Felder sind von den Vertrags-Landwirten mit einer Feldtafel gekennzeichnet. Autofahrer, Radfahrer und Spaziergänger können so die Felder und die Entwicklung des Ölkürbis genau beobachten. Auf diese Weise garantieren wir die Rückverfolgbarkeit von der Kürbiskernöl-Flasche bis zum Feld. Denn bei 100 % Reinheit direkt vom Bauern gibt es eben kein "Geheimrezept". Nur Kerne bester Qualität werden zu unserem hochwertigen Kürbiskernöl und den anderen Köstlichkeiten mit Kürbiskernen verarbeitet.   

 

An der Stelle ist uns auch noch was anderes wichtig: Unsere Felder werden mit größter Sorgfalt und im Rhythmus der Natur bewirtschaftet. Das Klärschlammverbot auf allen Betrieben garantiert gesunde Böden. Hohes fachliches Wissen, eine mehrjährige Fruchtfolge und eine schonende Ernte sind für uns Voraussetzung für die ausgezeichnete Qualität unserer Kürbiskerne.

 

Ob bzw. wann das Feld reif ist, bestimmen wir, indem wir den Kürbis aufschneiden und mit den Händen in die Kornkammer greifen. Wenn sich die Kerne leicht vom Fruchtfleisch lösen und die Stiele der Kürbisköpfe trocken und holzig sind, geht’s los! 

 

Damit die Ernte mit der Maschine möglich ist, kommt der Kürbis-Pflug aufs Feld und schiebt die Kürbisse auf eine Schwad zusammen. Anschließend kann der Kürbis-Igel (= Bauteil der Erntemaschine) die Kürbisköpfe in die Erntemaschine befördern. Hier werden die Kerne vom Fruchtfleisch getrennt.  Die frischen Kürbiskerne sind noch ganz feucht und glitschig, greifen sich fast an wie Fische und flutschen zwischen den Fingern hindurch, wenn man einen greifen will. 

 

Mit dem Waschen und Trocknen werden die Kürbiskerne auf das Lager vorbereitet.  Da wir unser Kürbiskernöl immer frisch ins Regal stellen, werden die Kerne in einem Kühllager bei ca. 7° C aufbewahrt, um die Qualität sicher zu stellen. Erst wenn das Kernöl-Lager leer ist, werden wieder Kürbiskerne zu Öl gepresst. Übrigens braucht man ca. 2,5 kg Kürbiskerne um einen Liter Kürbiskernöl zu bekommen. Das ist der Ertrag von 25-30 Kürbisköpfen. Die Kürbiskernanzahl des einzelnen Kürbis hängt wiederum davon ab, wie fleißig die Insekten bei der Bestäubung waren. Bei schönem Wetter fliegen viele Bienen und Hummeln auf die Blüten und der Kornertrag ist hoch! 

  

Damit sie zu Kernöl verarbeitet werden können, reisen unsere pramoleum-Kürbiskerne in die Steiermark. Unseren Partner-Betrieb haben wir sorgfältig ausgewählt: Ein spezialisierter Ölmüllner, der das Handwerk nach alter Tradition bestens beherrscht und unsere Prinzipien - ehrlich, nachhaltig, naturverbunden – ebenso lebt wie wir. 

 

Nachdem die Kerne in einer Steinmühle gemahlen werden, kommen Salz und Wasser dazu. In einem großen Topf wird aus diesen Zutaten der Kürbisteig geknetet und anschließend über einem prasselnden Holzfeuer geröstet. Der noch warme Kürbisteig wird in eine Stempelpresse geschichtet und bei einem Druck von 300 bar gepresst.  Das schwarzgrüne Gold wird in einem Tank gesammelt und wieder zurück ins Pramtal gebracht. Hier wird die aromatisch nussige Flüssigkeit in Flaschen gefüllt und etikettiert.

 

Den Rückstand beim Pressen von Kürbiskernen nennt man übrigens Presskuchen. Dieser hat ein intensiv nussiges Röstaroma, ist sehr eiweiß- und energiereich. Wir verwenden den Kürbiskuchen um dem Kürbiskerngeist oder dem Kürbiskernbier eine nussig-herbe Note zu verleihen. Auch in der Rezeptur der Tagliatelle ist Kürbispresskuchen enthalten.  Und er dient als Futtermittel, vorwiegend für Rinder und Fische.  

 

Schon faszinierend, was aus der großen runden Frucht auf dem Feld alles entsteht und wie vielfältig die Verwendungsmöglichkeiten sind. Und daher lautet meine Antwort auf die Frage „Ja lohnt sich der Ölkürbis überhaupt?“, die mich vor einigen Monaten in einem anderen meiner Gedankengänge beschäftigt hat, jedes Jahr wieder und aus vollem Herzen JA. In dem Sinn: Ist die Ernte einmal eingefahren, denken wir schon wieder voller Vorfreude an die Aussaat fürs kommende Jahr. Ein Hoch auf die goldene Jahreszeit!

 

PS: Weitere Bilder zu der beeindruckenden Zeitreise, die unsere Ölkürbisse im Laufe des Jahres durchmachen, findet ihr übrigens online unter https://www.pramoleum.eu/über-uns/von-aussaat-bis-öl/

 

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